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Pflaster und Terrassensteine: Auswirkungen der Zeit unsichtbar machen

Alle Pflaster rund ums Haus brauchen eine regelmäßige Reinigung und Pflege, um dekorativ zu bleiben. Dabei ist die Pflege von Terrassensteinen oder Gehwegpflastern gar nicht so schwer.

Professionelles Pflegen von Terrassensteinen passiert nicht mit Hochdruckreinigern.

Professionelles Pflegen von Terrassensteinen passiert nicht mit Hochdruckreinigern. (Bild: paulmaguire / clipdealer.de)

Pflege von Terrassensteinen: Pflaster brauchen regelmäßige Reinigung

Im Frühling ist es wieder soweit: Die Pflaster rund ums Haus brauchen Aufmerksamkeit, die daraus besteht, Flecken zu entfernen und den Schmutz des letzten Jahres zu beseitigen. Auch an Terrassensteinen nagt der Zahn der Zeit und sorgt mit Unkraut, das durch die Fugen wächst, Flecken und Schmutz sowie angesetztem Moos für eine weniger schöne Optik. Nun stellt sich die Frage, ob die Pflaster selbst gereinigt werden sollen oder ob damit ein Unternehmen beauftragt wird. Die Antwort ist einfach: Wer das entsprechende Gerät hat und sich fit fühlt, kann die Reinigung und Pflege von Terrassensteinen selbst übernehmen. Für alle anderen gilt: Vorsicht vor unseriösen Angeboten!

Einfache Reinigung mit dem Hochdruckreiniger?

Es scheint so einfach: Hochdruckreiniger anschließen, Wasserstrahl auf das Pflaster richten und alles entfernen, was nicht erwünscht ist. Doch das Wasser kann auch schädlich sein: Handelt es sich bei den Terrassensteinen nicht um Granit, Quarzit, Basalt oder ein anderes Hartgestein, kann das Wasser bzw. der Wasserstrahl die Oberfläche der Steine beschädigen. Dies ist anfänglich nicht sichtbar, doch schon nach kurzer Zeit setzt sich Schmutz leichter fest, die Reinigung wird deutlich schwieriger. Wer unbedingt mit Wasser arbeiten möchte, sollte unbedingt heißes Wasser, dafür aber wenig Druck verwenden.

Nötige Vorbereitungen

Für die Pflege von Terrassensteinen und anderen Pflasterflächen braucht es nicht viel Zubehör:

  • Besen und Schrubber
  • Wasserschieber
  • Eimer
  • Fugenkratzer
  • Gießkanne oder Gartenschlauch
  • Wasser

Nun werden zuerst loser Sand und grober Schmutz mit dem Besen entfernt, wobei besser ein weicher Besen verwendet werden sollte, um die Oberfläche der Steine nicht zu beschädigen.
Um herauszufinden, welche Gesteinsart vorhanden ist, ist ein Säuretest sinnvoll. Dabei wird ein kleiner Tropfen Säure auf eine unauffällige Stelle getropft. Bei Schaumbildung an dieser Stelle ist davon auszugehen, dass hier Kalk im Stein vorhanden ist. Bei der späteren Reinigung ist unbedingt besondere Vorsicht wichtig, säurehaltige Reinigungsmittel dürfen nicht verwendet werden.

 

(Bild: irinaleto51.gmail.com / clipdealer.de)

Reinigung von Terrassensteinen und Pflasterflächen: So wird dabei vorgegangen

Um die Oberfläche der Pflaster sowie die von Terrassensteinen säubern zu können, hat sich die folgende Vorgehensweise bestens bewährt:

  1. Grobe Vorreinigung
    Dieser Schritt ist bereits mit dem Abfegen der Oberfläche erledigt. Wichtig: Auch die Stellen unter Pflanzkübeln und Tonnen nicht vergessen! Gerade hier bilden sich häufig Ränder aus Grünspan. Häufig sind Untersetzer empfehlenswert, um die unschönen Flecken von vornherein zu vermeiden.
  2. Fugen reinigen
    Unkraut und Moos werden am besten per Hand entfernt. Möglich ist hier die Anwendung eines Fugenkratzers. Idealerweise hat dieser eine Teleskopstange, so entfällt das anstrengende Bücken. Vorsicht: Unkrautvernichtungsmittel sind in Deutschland verboten! Dies gilt auch für den Einsatz von Essigsäure, sie verändert das Bodenmilieu und schädigt die kleinen Lebewesen in der Erde. Nach dem Entfernen der unliebsamen Wildkräuter muss die Fläche noch einmal abgefegt werden.
  3. Gemisch aus Wasser und Soda auftragen
    Für mittlere Flächen ausreichend: Fünf Liter heißes Wasser und vier bis fünf Esslöffel Soda verwenden. Dann diese Mischung auf dem Pflaster verteilen und rund eine Stunde einwirken lassen. Nun mit dem Schrubber alles abreiben und noch einmal fünf Stunden einwirken lassen. Das Pflaster in der Zeit bitte nicht betreten! Alternativ kann ein Steinreiniger verwendet werden.
  4. Abspülen
    Jetzt folgt der Griff zum Wasserschlauch oder zur Gießkanne, um die Oberfläche der Steine abzuspülen. Blumenkübel erst nach dem Trocknen der Fläche wieder aufstellen.

Vorbeugende Pflege von Terrassensteinen sowie weitere Tipps

Mit den oben genannten Tipps lassen sich Pflastersteine einfach reinigen. Wichtig ist aber die vorbeugende Pflege, damit es gar nicht erst zu umfassenden Verschmutzungen oder Flecken kommen kann. Herabfallendes Laub sollte regelmäßig entfernt werden, auch Sand und anderer Schmutz sollten immer wieder weggefegt werden. Die feinen Sandpartikel könnten die Oberfläche der Steine durch Abrieb beschädigen.

Für langfristig schöne Pflaster ist eine Versiegelung der Oberfläche empfehlenswert. Die entsprechenden Mittel gibt es im Fachhandel. Sie werden nach der Reinigung aufgetragen und müssen dann einziehen. Daher unbedingt bei trockenem Wetter anwenden! Die Fläche ist nun vor Öl-, Wasser- und Fettflecken geschützt.

Weitere Tipps für die Pflege von Terrassensteinen

Manche Flecken lassen sich nur schwer von Beton oder anderen Steinoberflächen entfernen. Sie müssen gesondert behandelt werden. Ein Beispiel dafür ist getrockneter Kaugummi. Hier hilft das bewährte Eisspray, denn es wirkt ähnlich wie der Froster, in den der kaugummiverklebte Pullover gelegt wird. Einfach Vereisungsspray auf den Kaugummi geben und dann mit einem Spachtel oder Messer abkratzen. Dabei bitte nicht die Oberfläche der Steine beschädigen!

Tropfen Öl oder Fett auf das Pflaster, sollten diese Flecken am besten direkt entfernt werden. Fettflecken lassen sich leicht mit dem Küchentuch aufsaugen, ausgelaufenes Öl wird mit Katzenstreu oder Sand aufgefangen. Das saugfähige Material nimmt das Fett auf und entfernt es damit. Anschließend alles abfegen. Ist dann noch etwas von dem Fleck auf dem Beton zu sehen, kann eine milde Seifenlauge zum Einsatz kommen. Zusammen mit einer weichen Bürste lässt sich der Fleck in der Regel mühelos entfernen.

Tipp: Wer Beton mit Sodawasser reinigen möchte, sollte das unbedingt an einem Tag machen, an dem es nicht regnet. Der Grund ist die relativ lange Einwirkzeit der Soda-Mischung. Regen würde diesen Mix verdünnen bzw. abspülen.
Um Naturstein zu reinigen und dort grobe Verschmutzungen zu entfernen, eignet sich zudem Steinöl. Auch dieses muss rund eine halbe Stunde einwirken, ehe sich die Verschmutzungen entfernen lassen.

 

Für langfristig schöne Pflaster ist eine Versiegelung der Oberfläche empfehlenswert.

Für langfristig schöne Pflaster ist eine Versiegelung der Oberfläche empfehlenswert.
(Bild: jessebridgewater / clipdealer.de)

Tipps zum Entfernen von Moos und Unkraut

Zwischen dem Beton oder Naturstein finden sich Fugen, die Unkräutern ideale Wachstumsbedingungen bieten. Dabei ist bei der Reinigung der Fugen Vorsicht geboten, vor allem, wenn diese aus Sand bestehen. Der Grund ist, dass der Sand nur allzu leicht abgetragen wird und die Fugen somit keine ausreichende Festigkeit mehr bieten. Deshalb ist hier auch der Einsatz des Hochdruckreinigers völlig unangebracht.

Bestenfalls wird nun mit dem bereits erwähnten Fugenkratzer gearbeitet, auch eine Wurzelbürste kann zum Einsatz kommen. Nach einem Regenguss lässt sich das Unkraut besonders leicht entfernen, jetzt sitzt es nicht so fest unter den Steinen. Tipp: Unkraut unbedingt mitsamt der Wurzel entfernen, ansonsten wächst es sehr schnell wieder.
Auch mit heißem Kartoffelwasser kann gearbeitet werden, wobei heißes Wasser nicht nur die Wurzeln der nicht erwünschten Pflanzen zerstört, sondern auch Kleinstlebewesen im Boden schadet. Angewendet wird es wie folgt: Einige Kartoffeln werden gekocht (mit Salz) und abgegossen. Das heiße Wasser wird nun direkt in die Fugen zwischen den Steinen aus Beton gegossen. Die Unkräuter sterben durch das heiße Wasser, das enthaltene Salz und Kalium ab. Nach rund zwei Tagen lassen sich die abgestorbenen Pflanzen einfach herausziehen. Tipp: Nicht zu viel Salz in das Wasser geben, denn Salz ist zur puren Anwendung als Unkrautvernichtungsmittel nicht zugelassen.

Generell kommt es auf die Regelmäßigkeit an, mit der die Fugen zwischen Steinen aus Beton oder Naturstein gereinigt werden. Kann sich das Unkraut erst einmal richtig breitmachen, kann es sogar so starke Wurzeln entwickeln, dass die Steine beim Herausziehen der unerwünschten Pflanzen angehoben werden. Die gesamte Pflasterfläche wird damit gelockert.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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